Die Stadt Beverungen hat nun unter Beteiligung der Bezirksausschüsse den neuen Radweg zwischen den Ortschaften Amelunxen und Wehrden freigegeben. Auf einer Länge von 2,8 Kilometern verbindet er aber nicht nur beide Ortschaften, sondern darüber hinaus auch die überregionalen Radwege R 99 und R 2. Und für die Amelunxer bedeutet der neue Weg auch eine gute Anbindung an den Bahnhof in Wehrden. Wie Bürgermeister Hubertus Grimm und die Bezirksausschussvorsitzenden Wolfram Rode und Günter Weskamp betonten, nutzten schon direkt nach Fertigstellung etliche Pendler diesen Weg, um zum Bahnhof oder aber auch von Amelunxen zur Arbeitsstätte in Beverungen oder Lauenförde mit dem Rad zu gelangen.
Dier Herstellung des Radweges hat insgesamt 1.060.000 Euro inclusive Grunderwerb, Ausgleichsmaßnahmen und Planung gekostet. Der Bund hat 90 % der förderfähigen Kosten, das Land 5 % und der Kreis die restlichen 5 % getragen. Grundlage war das Sonderprogramm Stadt und Land zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden.
Die Maßnahme erstreckt sich vom Bahnübergang östlich an der Ortschaft Amelunxen (Wehrdener Straße) bis zur ehemaligen B83 (Kasseler Straße) östlich des Schießstandes Wehrden und schließt dort an das bestehende Straßennetz an.
Ab dem Bahnübergang Amelunxen an der „Wehrdener Straße“ wird der Radweg zunächst über den parallel zum Bahndamm verlaufenden Wirtschaftsweg geführt.
Anschließend knickt die Wegeführung nach Süden ab und verläuft durch ein Waldstück westlich der Mülldeponie. Dann kreuzt der Weg die K56, verläuft einige Meter parallel der Kreisstraße und anschließend in südlicher Richtung unterhalb des Waldrandes Richtung Schießstand Wehrden. Dort schließt sich der Weg an den vorhandenen Wirtschaftsweg an und verläuft durch eine Unterführung der B83 in die Ortschaft Wehrden. Somit kann die Bundesstraße nunmehr gefahrlos gequert werden. Bis auf sehr kurze Wegeabschnitte liegt in wesentlichen Teilen der Wegeführung das Längsgefälle deutlich unter 6 %. An den Steilstücken werden aber schon jetzt alle Radfahrer aufrufen, ihre Geschwindigkeit so anzupassen, dass insbesondere Fußgänger nicht gefährdet werden, die hier gleiche Rechte haben.
Eine verkehrssichere nahe Radwegverbindung war bislang nicht vorhanden. Radfahrerinnen und Radfahrer waren alternativlos auf die Benutzung der Kreisstraße K 56 im Mischverkehr und auf die Querung der Bundesstraße B 83 angewiesen.
Die einzige Querung einer qualifizierten Straße, der Kreisstraße K56 südlich der Mülldeponie, ist in Abstimmung mit der zuständigen Verkehrsbehörde des Kreises Höxter mit dem Hinweisschild für kreuzende Radfahrer und einer Geschwindigkeitsreduzierung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ausgeschildert.
Die überörtliche Radwegausweisung wird in Abstimmung mit der GfW Höxter ausgeschildert und anschließend in das Radwegekataster, welches vom Landesbetrieb Straßenbau NRW unterhalten wird, eingepflegt und steht dann auch online für Tourenplanungen zu Verfügung.
Auf einzelnen Internetseiten zu Tourenplanungen ist der Weg bereits eingearbeitet (auch ohne offizielle Fertigstellung).
Für die Umsetzung war eine umfangreiche Artenschutzprüfung erforderlich.
Die baubedingten Einflüsse auf heimische und geschützte Tierarten wie Schlingnatter, Haselmaus und Rotmilan wurden untersucht, ebenso erfolgte eine Bilanzierung der neu versiegelten Flächen.
Ein arten- und naturschutzrechtlicher Ausgleich für die Einflüsse wird z.B. durch dauerhafte Aufwertung von angrenzenden Wiesenflächen sowie einem finanziellen Ausgleich durch Erwerb von sogenannten Ökopunkten erzielt. Mit diesen Mitteln werden unter Federführung der Unteren Naturschutzbehörde weiteren Flächen in der näheren Umgebung z.B. für den Erhalt und Ausbau von Schlingnatterhabitaten in der näheren Umgebung gesichert.
Ein weiterer Ausgleich erfolgt in einem sogenannten Waldumwandlungsverfahren.
Hierzu sind zusätzlich für die Errichtung neuer Wegeabschnitte, sowie für die Umnutzung vorhandener Waldwege als Radverkehrsflächen ca. 0,73 ha waldangrenzende Nutzflächen in Wald umzuwandeln bzw. als solche aufzuforsten. Diese Arbeiten sind noch im Nachgang zu geeigneten Pflanzzeiten umzusetzen.
Die bauausführende Firma Erdbau hake hat zügig gearbeitet und hat den Radweg von Ende März bis Juni im vorgesehenen Zeitrahmen erstellt. Mit der Anbringung der Beschilderung konnte nun der Radweg seiner Bestimmung übergeben werden.